Aufbau- und Verbindungstechnik: Passend zum zukünftigen Entwicklungsbedarf

OVE Innovation Day: Neue Technologien brauchen Standards

OVE Innovation Day: Neue Technologien brauchen Standards

Technologien aus dem Bereich der Elektrotechnik und Informationstechnik sind die Basis für digitale Anwendungen. Diese wiederum sind Voraussetzung für den erfolgreichen Umbau unseres Energiesystems sowie die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Österreich. OVE-Präsident Kari Kapsch 1/2

Normen und Standards sind notwendige Werkzeuge, um Innovation und Nachhaltigkeit zu fördern. Sie sind die Grundlage, um die Sicherheit, Interoperabilität und Leistung neuer Technologien zu gewährleisten IEC-Generalsekretär Philippe Metzger 2/2

Wien (OTS) - Elektrotechnik und Informationstechnik als Innovationsmotor, Standards als Grundlage für den Erfolg neuer Technologien: Mehr als 100 Interessierte nahmen am 18. November am ersten OVE Innovation Day mit internationalen Normungsvertreter:innen sowie hochrangigen Vortragenden aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teil. Die Veranstaltung fand im Hybrid-Format und für die Anwesenden unter Einhaltung der 2G plus-Regel statt. Bundesministerin Margarete Schramböck schickte eine Videobotschaft.

Die großen Themen der Menschheit seien nur über technische Innovationen zu lösen, zeigte sich Schramböck, Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, überzeugt: „Wir haben alles, was wir dazu brauchen: Die neuen Möglichkeiten der Artificial Intelligence, des Internets der Dinge, neue Möglichkeiten, Daten zu verarbeiten, sowie unterschiedlichste Technologien im Bereich der Umwelt. Es geht darum, alles zu bündeln und nach vorne zu bringen und Österreich zu den innovativsten Ländern dieser Welt zu machen.“ Vor allem die Branche der Elektrotechnik und Informationstechnik spiele in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle, betonte auch OVE-Präsident Kari Kapsch: „Technologien aus dem Bereich der Elektrotechnik und Informationstechnik sind die Basis für digitale Anwendungen. Diese wiederum sind Voraussetzung für den erfolgreichen Umbau unseres Energiesystems sowie die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Österreich.“

Normen und Standards als Basis für erfolgreiche Innovation

Für den OVE Innovation Day waren trotz pandemiebedingt erschwerter Umstände zahlreiche internationale Normungsexperten angereist, darunter Philippe Metzger, Generalsekretär der Internationalen Elektrotechnischen Kommission IEC, CENELEC-Präsident Dany Sturtewagen und Konstantinos Karachalios, Geschäftsführer der IEEE Standards Association. Normen als wesentliches Element erfolgreicher Innovation standen dann auch im Mittelpunkt ihrer Vorträge und einer Podiumsdiskussion. „Normen und Standards sind notwendige Werkzeuge, um Innovation und Nachhaltigkeit zu fördern. Sie sind die Grundlage, um die Sicherheit, Interoperabilität und Leistung neuer Technologien zu gewährleisten“ , betonte Metzger. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich, bestätigte im Rahmen der Podiumsdiskussion: „Normung ist für uns ein strategisches Instrument.“

Innovationsmotor Elektrotechnik und Informationstechnik

In ihrem Beitrag gab Herlitschka einen Einblick in die Bedeutung von Innovationen für den Chiphersteller und nannte als Beispiele etwa die vollautomatisierte Produktion in der neuen Chipfabrik in Villach, innovative neue Materialien oder die Verwendung von vor Ort produziertem grünem Wasserstoff als Kraftstoff für öffentliche Verkehrsmittel. Auch Michael Wiesmüller vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie stellte innovative Technologien zur Bewältigung der ökologischen und digitalen Transformation vor. Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft spannten im Anschluss einen weiten thematischen Bogen: Ob moderne kollaborative Robotersysteme, Cyber-Security, Active Assisted Living, die Herausforderungen einer dezentralen Energieversorgung oder auch die moderne Blitzortung: Die Vorträge zeigten durchwegs die starke Innovationskraft der Branche der Elektrotechnik und Informationstechnik.

Von IEC 1906 Awards bis Girls! TECH UP-Role Model-Award

Im Rahmen einer Abendveranstaltung wurden dann noch zahlreiche Preise verliehen: Die Normungsexperten Gerhard Bartak, Martin Gatterbauer, Alexander Kriz, Jaroslaw Kussyk sowie Michael Muhr bekamen für ihre herausragenden Leistungen im Rahmen ihrer internationalen Normungsaktivitäten den IEC 1906 Award überreicht. Die OVE-Ehrennadel ging an Gerhard Ludwar, der im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort bis April 2021 für die nationalen Umsetzungen europäischen Rechts insbesondere im Bereich der elektrotechnischen Regelsetzung verantwortlich war. Mit dem PrOVEntus wurde OVE Fem-Vorsitzende Michaela Leonhardt für die von ihr initiierte Nachwuchsinitiative Girls! TECH UP ausgezeichnet. Passend dazu wurde außerdem erstmalig der Girls! TECH UP-Role Model-Award für weibliche Vorbilder in technischen Berufen vergeben: Dieser ging an Raphaela Bortoli, technische Ausbilderin bei der Siemens AG Österreich.

Über den OVE:

Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik ist eine moderne und unabhängige Branchenplattform und gestaltet die Entwicklung der Elektrotechnik und Informationstechnik in Zeiten des digitalen Wandels aktiv mit. Der OVE vernetzt Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Energieunternehmen sowie Anwender:innen und fördert mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten den Erfolg der Branche. Als elektrotechnische Normenorganisation und mit seinen weiteren Kerngebieten Zertifizierung und Blitzforschung vertritt der Verband die österreichischen Interessen offiziell in internationalen Gremien. Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Verband für Elektrotechnik OVE

Mag. Cornelia Schaupp

Presse & Kommunikation

+43 1 587 63 73 - 534

c.schaupp @ ove.at

Elektromobilität: Neue umweltfreundlichere Technologien für E-Auto-Batterien

Die Akkus sind das wichtigste Element bei der Elektromobilität. Um die hochsensiblen Energiespeicher fit für die Zukunft zu machen, wird in allen Bereichen geforscht. Angefangen von den Zellen und deren Produktion, über die Kühlung bis hin zum Laden.

Robust ist das neue Modewort, wenn es um Akkus und das Laden derselben geht. Denn beim Stromtanken muss alles passen, um die in den Datenblättern angegebenen Zeiten zu erreichen, denn die Akkus sind sensibel, vor allem, was die Temperatur angeht, die befindet sich beim Schnellladen bei mehr als 35 Grad Celsius. Genau da setzen die Ingenieure den Hebel an. "Die Batterie muss man behandeln wie einen Augapfel", erklärt Dr. Klaus Rechberger Leiter Elektromobilität, HV-Integration bei Porsche. Um die perfekte Temperatur zu kreieren, nutzen die Zuffenhausener die vorhandene Verlustwärme, die die Antriebe und die verschiedenen Komponenten produzieren. Das Resultat ist, dass die Batterien so auch bei kalter Witterung schneller geladen werden können.

Robust und innovativ 1 von 14 Zurück Weiter 1 von 14 Zurück Weiter Auf der schneller rotierenden Walze bildet sich ein feiner Beschichtigungsfilm Auf der schneller rotierenden Walze bildet sich ein feiner Beschichtigungsfilm Mehr

Das Kühlen der Akkus ist ein weiteres Thema, das in die Reichweite der Elektromobile einzahlt. Hier haben sich die Mitarbeiter des Zulieferers Mahle bei den Hochleistungs-Computerrechenzentren umgeschaut und dabei das Konzept der Immersionskühlung entdeckt. Bei dieser Art der Kühlung werden die großen Akkus eines Elektroautos von einer wärmeleitenden, aber nicht elektrisch leitfähigen Flüssigkeit umschlossen. "Die Immersionskühlung macht den Weg frei für eine ganz neue Generation von Batteriesystemen", sagt Martin Berger, Leiter Konzernforschung und Vorausentwicklung bei Mahle. Klappt dieser Kniff, können die Batterien deutlich schneller Laden und das verkürzte Stromtanken ermöglicht es, die Energiespeicher kleiner ausfallen zu lassen. Außerdem altern die Akkus langsamer und auch im Schadensfall bietet der Flüssigkeitsmantel einen zusätzlichen Schutz.

Gekühlte Akkus führen zu höheren Ladeleistungen

Der Stuttgarter Zulieferer sieht das Laden der Akkus ganzheitlich. Wenn die Akkus effizient gekühlt werden, kann man auch die Ladeleistung nach oben schrauben. Dazu wollen die Schwaben die vorhandene Infrastruktur des eigenen Ladenetzes ChargeBig mit den rund 1.000 Ladepunkten nutzen. Mit dem Zusatz Power versehen sollen die Stromtankstellen in Zukunft bis zu 750 kW leisten. Das Stromnetz ist allerdings nicht unendlich belastbar. Deswegen steuert das Mahle-Ladesystem die Lastverteilung innerhalb des Stromnetzes intelligent, sodass möglichst viele E-Fahrzeuge gleichzeitig am vorhandenen Netzanschluss geladen werden können.

Bei den Batterien tut sich auch etwas. Der chinesische Zellproduzent CATL (Contemporary Amperex Technology) tüftelt an einer Natrium-Ionen-Batterie. Das Funktionsprinzip dieser Akkus entspricht dem der Lithium-Ionen, allerdings zeichnet diese Akkus aus, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen schnell geladen werden können und generell eine hohe thermische Stabilität haben. Bei 20 Grad Celsius verfügen die Akkus noch 90 Prozent der Kapazität und können bei Raumtemperatur in 15 Minuten von null auf 80 Prozent geladen werden. Auf der Minus-Seite steht noch die Tatsache, dass die Natrium-Ionen relativ groß sind und die Energiedichte mit 160 Wh/kg noch hinter der von Top-Zellen, die 270 Wh/kg haben, bleibt.

Batterien sollen umweltfreundlicher und kosteneffizienter werden

Das Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS forscht an einem Trockenbeschichtungsverfahren, um Batterieelektroden umweltfreundlich und kosteneffizient herzustellen, indem auf giftige Lösungsmittel verzichtet wird. Wie der Name DRYtraec schon verrät, handelt es sich um ein neues Trockenbeschichtungsverfahren, bei dem kein Lösungsmittel benötigt wird, stattdessen aber ein spezieller Binder eingesetzt wird. Mithilfe zweier rotierender Walzen, von denen sich eine schneller dreht, bildet sich ein feiner Beschichtungsfilm, der danach auf eine Stromableiterfolie übertragen wird. Im letzten Schritt wird die entstandene Rolle zugeschnitten und die einzelnen Teile entsprechend gestapelt, um so die fertige Batteriezelle zu erzeugen.

Der große Zulieferer Bosch hält sich bei Forschung von Batteriezellen noch zurück, will aber in Zukunft die für die Produktion nötige Ausrüstung liefern. Was die Fahrer von Elektroautos noch mehr freuen dürfte, ist, dass die klobigen und schweren Ladekabel der Vergangenheit angehören. Die Techniker des Zulieferers haben den Lade-Ziegel entsorgt und damit auch 40 Prozent des ursprünglichen Gewichts. Das dreiphasige Kabel ermöglicht Mode-2- und Mode-3-Laden von Wechselstrom mit bis zu 22 Kilowatt.

Sehen Sie im Video: Die IAA, die Internationale Automobilausstellung, feiert ihre Premiere in München mit einem Mix aus Ausstellung und Unterhaltung. Dabei geht der Blick auch in Richtung Zukunftsthemen.

Aufbau- und Verbindungstechnik: Passend zum zukünftigen Entwicklungsbedarf

Bild 2: KlettWelding – die Verbindung von zwei mit NanoWiring vorbereiteten Substraten (Bild: NanoWired GmbH)

KlettWelding (Bild 2) realisiert die Verbindung von zwei mit NanoWiring vorbereiteten Substraten (23 Grad). KlettSintering ermöglicht die Verbindung mit nur einem mit NanoWiring vorbereiteten Substrat (150 Grad). KlettGlueing ermöglicht die Kontaktierung von zerbrechlichen Bauteilen mittels Klebstoff (23 Grad). Durch den Einsatz von KlettWelding-Tape können auch unbehandelte Substrate miteinander verbunden werden.

Die Technologien basieren auf einer sortenreinen Kupfer-, Nickel-, Platin-, Silber-, Zink-, Zinn- oder Gold-Verbindung. Sie bieten nicht nur eine höhere Wärmeleitfähigkeit, sondern auch den erforderlichen niedrigen Übergangswiderstand. Darüber hinaus ermöglicht die direkte Stapelung der Komponenten weitere geometrische Einsparpotenziale. Im Gegensatz zu allen anderen Verfahren handelt es sich beim KlettWelding und KlettSintering um ein trockenes Fügeverfahren. Es treten weder Spannungen durch Schrumpfung noch Kurzschlüsse durch Kapillarverbindungen auf. Mit KlettGlueing kann nun Leitkleben strukturiert und gleichzeitig mit einem metallischen Trockenverfahren durchgeführt werden.

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